Organic Village ist ein innovatives und inklusives Arbeitsprojekt

Organic Village ist eine anerkannt gemeinnützige Initiative, die Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen unbürokratisch-niedrigschwellig ein gesundes, inklusives Arbeitsumfeld bietet.

‚Inklusion‘ bedeutet dabei weitgehend im ,normalen Arbeitsumfeld‘ – also jenseits von klassischen therapeutischen Tages- und Werkstätten.

Menschen mit Suchterkrankungen können wir – sofern noch akuter Substanzmissbrauch vorliegt – leider nicht aufnehmen. Dazu bedürfte es spezieller Strukturen der Suchttherapie, zudem muss der Arbeits- und Versicherungsschutz in den Arbeits- und Werkstattbereichen jederzeit sichergestellt sein.


Das ‚Zuverdienst-Projekt‘

Das von Organic Village mit der Landeshauptstadt Potsdam vereinbarte ‚Zuverdienst-Projekt‘ ist das erste seiner Art für die Region Potsdam und Potsdam-Mittelmark.

Wie funktioniert ‚Zuverdienst‘ für die Zielgruppe? Ein informatives Erklärvideo gibt es … hier 

Zum Organic-Village Zuverdienst-Flyer geht es … hier

Mehr Infos rund um das Thema ‚Zuverdienst‘ gibt es … hier


ZDF, Sonntag, 17.12.2023, AKTION MENSCH, Ein Tag im Gastro-Bereich von Organic Village
Video (Auszug) jetzt anschauen


Die ‚Ad-hoc-Maßnahme‘

Die von Organic Village mit der Landeshauptstadt Potsdam vereinbarte ‚Ad-hoc-Maßnahme‘ ist u.W. bundesweit die erste ihrer Art.

Gefördert durch die Landeshaupstadt Potsdam

Die ,Ad-hoc-Maßnahme‘ wird seit 2014 von Organic Village durchgeführt und seit 2019 von der Landeshauptstadt Potsdam gefördert.

Zur Überbrückung von Transferzeiten (z.B. während Wartezeiten hinsichtlich einer Rentenbeantragung usw.) ermöglicht diese Maßnahme Interessierten eine Teilnahme für (aktuell) bis zu neun Monate extrem niedrigschwellig und ohne lange Antragsverfahren nach dem Motto ‚heute anfragen – morgen anfangen‘.

Einen ersten Überblick (Schema) über die ‚Ad-hoc-Maßnahme‘ bzw. eine Abgrenzung zu anderen Maßnahmen und Einrichtungen der psychosozialen Landschaft gibt es … hier

Vorstellung der ‚Ad-hoc-Maßnahme‘ auf dem Bundeskongress des BVÖDG 2023 (Bundesverband der Ärtzinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e.V.), Poster/Übersicht erstellt von der Landeshauptstadt Potsdam … hier

Die Ad-hoc-Maßnahme wurde 2023 von der Medizinischen Hochschule Brandenburg, Prof. Dr. Heinze & Team, wissenschaftlich evaluiert, Zitat:

„[…] Zusammengerechnet sind […] fast 70% der Klient:innen erfolgreich. Da dies für eine psychosoziale Einrichtung einen hohen Wert darstellt und die Effizienz der Maßnahme belegt, wird empfohlen, dass [….] dieses innovative Projekt weiter [ge]fördert und verstetigt [werden sollte] […]“

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Ein wichtiger Grundgedanke unserer Arbeit lautet: Gesundheit ist ansteckend!“

Eine weitere Grundannahme besagt: „Trotz seelischer Beeinträchtigung ist eine Verbesserung der Lebensqualität durch Tagesstruktur und sinnvolle Tätigkeit immer möglich!“

Ziel der Organic Village Initiative ist die Stabilisierung und weitestmögliche (Wieder-) Eingliederung in Ausbildung und/oder in den Arbeitsmarkt.

Dabei arbeiten wir im Wesentlichen mit Menschen, die sich nach individuellen Konzepten stabilisieren bzw. auf die Arbeitswelt vorbereiten möchten. D.h. Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht jeden Wochentag eine bestimmte Stundenzahl arbeiten können.

Die Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitssystems können oftmals nicht individuell genug auf den Einzelfall abgestimmt werden – oder diese werden z.B. aus Stigmatisierungsgründen abgelehnt.

An dieser Stelle erarbeiten wir besonders niedrigschwellig (heute anfragen morgen anfangen) und unbürokratisch individuelle Lösungen, um die jeweilige Situation zu stabilisieren und dadurch eine Verbesserung der Lebenssituation zu erreichen.

Ggf. geht es auch darum, eine ‚berufliche Wiedereingliederungsmaßnahme‘ oder eine Ausbildung/berufliche Qualifizierung beginnen oder weiterführen zu können.

Die gemeinnützige Organic Village gGmbH gehört zu 100 Prozent dem gemeinnützigen Organic Village Inklusions Verein e.V. Der Verein hatte sich aus der gemeinsamen Arbeit von Angehörigen und Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen gebildet. Bisher haben ca. 300 Personen an den inklusiven Arbeitsprojekten im Organic Village teilgenommen.

Mitgliedschaften / Vernetzung
DER PARITÄTISCHE, Landesverband Brandenburg e.V.
PSAG-Potsdam – Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Potsdam
DDPP – Dachverband Deutschsprachiger PsychosenPsychotherapie
WINDHORSE GESELLSCHAFT 

LAG APB – Unser Geschäftsführer Alexander von Hohenthal ist Sprecher der ‚Landesarbeitsgemeinschaft Angehörige Psychiatrie Brandenburg‘ (LAG APB).

  • zur Webseite der LAG APB geht’s … hier

BESUCHSKOMMISSION/LAND BRANDENBURG – unser Geschäftsführer Alexander von Hohenthal ist Mitglied der Besuchskommission des Landes Brandenburg für das Versorgungsgebiet Potsdam (Havelland Fläming), Infos zur Arbeitsweise gibt’s … hier

Statement Alexander von Hohenthal als Sprecher der LAG APB im Video zur ‚Besuchskommission des Landes Brandenburg‘ (Auszug) … zum Videoclip geht’s hier

Das Bistro im Organic Village

Besuchen Sie doch mal unser ‚Bistro im Organic Village‘ auf eine leckere Suppe oder einen krossen Bagel oder einen Latte Macchiato von ‚Toms Kaffeerösterei‘ aus Zehlendorf oder ein leckeres Eis von der ‚Eismeierei Babelsberg‘, oder, oder, oder … direkt auf unserem Projekthof!

Hier ein kleiner TV-Beitrag über die Mitarbeit in unserem Gastro-Bereich:

ZDF, Sonntag, 17.12.2023, AKTION MENSCH, Ein Tag im Gastro-Bereich von Organic Village Video (Auszug) jetzt anschauen

Dienstags und donnerstags gibt’s (solange der Vorrat reicht und wenn wir ausnahmsweise anders organisieren mussten) übrigens das selbstgebackene, urige Organic-Village-Brot direkt und warm aus dem Holzbackofen! Auf dem Projekthof kann man quasi dem Bäcker am Holzbackofen über die Schulter schauen!

Unsere aktuelle Wochenkarte finden Sie oben auf dieser Seite unter dem Menüpunkt ,Wochenkarte‘.

Hier gibt’s frisch zubereitete Suppen und Eintöpfe, echte Brandenburger Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl, belegte Bagels, leckere, hausgemachte Kuchen (die werden auch gerne für Geburtstagsfeste vorbestellt) sowie Kaffee- und Tee-Spezialitäten aller Art. Nachdem wir in den letzten Jahren unseren Garten-Imbiss aus einem alten (TV-)Marktwagen betrieben hatten, konnten wir nun endlich unseren – u.a. von Aktion Mensch geförderten – Neubau einweihen. Das Bistro im Organic Village ist nach einer aufregenden Bauphase tatsächlich fertig geworden!


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Neben der Inklusion im Bereich Arbeit wird der ‚trialogische‘ Austausch (trialogisch: ‚Austausch zwischen Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen, Angehörigen und Therapeuten auf gleicher Augenhöhe‘ sowie die Vermittlung von Fach-Informationen rund um das Thema seelische Gesundheit angestrebt. Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen sind in aller Regel nicht unmittelbar in der Lage, eine Stelle im sogenannten ‚ersten Arbeitsmarkt’ aufzunehmen. Eine fehlende Unterstützungs-Infrastruktur (z.B. durch am Menschen interessierte Therapeuten, Freunde, Familie, sinnvolle Arbeitsmöglichkeiten, Wohnmöglichkeiten, Infos, gesunde Ernährung etc.), medikamentöse Überdosierung, Perspektivlosigkeit, Stigmatisierung und Einsamkeit führen häufig zu sogenannten ‚Drehtür-PatientInnen‘, also solchen Menschen, die regelmäßig und immer wieder in die Klinik zurückkehren, da sie keinen nachhaltigen Ansatzpunkt finden, dem Teufelskreis zu entfliehen.

Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen in der sogenannten ‚Dritten Welt‘ haben übrigens zum Teil bessere Chancen auf gesellschaftliche Akzeptanz und ,Recovery als in unseren westlichen Industriestaaten. Die Gründe dafür sind komplex und es lohnt sich, darüber nachzudenken: Gesundungswege aus seelischen Krisen benötigen zunächst einmal viel Zeit und Geduld. Viel Zeit und Geduld. Viel Zeit und Geduld… Unsere Vorfahren hatten ‚Zeit wie Heu‘, wir hingegen sind heute in aller Regel ‚zeitlich verarmt‘.

Neben dem Faktor ‚Zeit‘ spielen bei der persönlichen ‚Recovery‘ aber auch andere Faktoren eine wichtige Rolle: Eine grundsätzliche Liebe zum Menschen, die Fähigkeit mit Schwächen umzugehen (bei sich selbst und damit bei anderen), Stigmatisierung/Ausgrenzung, eine gewisse Hörigkeit gegenüber der klassischen Medizin (z.B. im Sinne folgender falscher Glaubenssätze: ‚Mit welchen Pillen können wir ‚die Krankheit‘ unserer/s Angehörigen schnellstmöglich wieder ‚wegmachen‘? Oder ihn zumindest so ‚einstellen‘, dass er den ganzen Schlamassel nicht mehr so stark mitbekommt? Wie machen wir es, dass sie/er wieder genauso funktioniert wie vorher?‘), das Anhaften an bestimmte (Vor-)Bilder der Ursprungsfamilie, das starre Festhalten an Vergangenem, das Nicht-Wahrnehmenwollen des Symbolcharakters jeglicher ‚Krankheit‘ etc.

Organic Village unterstützt Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen vor allem im Bereich Arbeit und ist somit ein Brückenglied zu möglichst viel Autonomie, ‚Normalität’ und Gesundheit.

„Wir können eine Heilung nicht erzwingen, aber wir können eine Umgebung schaffen, die Heilung begünstigt.“
(Eugen Bleuler, Begründer der modernen Psychiatrie)

In der Basis antizipieren wir bei jedem Menschen eine grundlegende geistige Gesundheit, auch wenn im Vordergrund seelische Probleme aktuell vorherrschend sein mögen.

Wir wissen aus Erfahrung, dass eine Verbesserung der Lebensqualität in aller Regel möglich ist!

Solange Menschen leben, gibt es begründete Hoffnung. Es gibt immer wieder positive Veränderungen, auch nach vielen Jahren psychischer Probleme. 

Wir glauben an die positive Wirkung sinnvoller Arbeit, z.B. Handarbeit, handwerklicher Arbeit und der Arbeiten in der freien Natur. 

Wir sehen Organic Village weder als ‚anti-psychiatrische’ noch als ‚alternativ-psychiatrische’ Einrichtung, sondern als komplementäres Brückenglied zu den bereits bestehenden Unterstützungseinrichtungen (wie z.B. der klassischen Psychiatrie, Tageskliniken usw.) und Einrichtungen der sozialpsychiatrischen Landschaft. 

Warum ist SINNVOLLE ARBEIT auf dem RECOVERY-Weg eigentlich so wichtig? Psychisch erkrankte Menschen haben im Vergleich zu sogenannten psychisch Gesunden lediglich 20 – 25 % der üblichen sozialen Kontakte. Die Isolation, die auch ihre Familien betrifft, führt mit der Zeit zur Abnahme des sogenannten sozialen Netzwerkes. Ein tragfähiges soziales Netzwerk mit vertrauensvollen Beziehungen hat jedoch einen wesentlichen Einfluss auf den weiteren Krankheitsverlauf und die soziale Integration. Die Erkrankung zieht weitere soziale Benachteiligungen nach sich, die mit der ursprünglichen Krankheit in keinem ursächlichen Zusammenhang stehen: Die Chancen, eine eigene Wohnung oder eine Arbeitsstelle zu bekommen, sind für Betroffene wesentlich niedriger als für sogenannte Gesunde. Gerade der Bereich Arbeit hat bei den Betroffenen selbst jedoch einen hohen Stellenwert auf ihrer Wunschliste. Tatsache ist, dass ein Großteil psychisch kranker Menschen arbeitslos ist. Als Folge müssen viele Menschen mit psychischen Erkrankungen am Rande unserer Gesellschaft leben, oft mit Mitteln versehen, die unter dem Existenzminimum liegen. Häufig bewegen sie sich im verhängnisvollen Bermudadreieck zwischen psychiatrischem Krankenhaus, Sozialfürsorge und Obdachlosenhilfe, aus dem es schwer ein Entrinnen gibt. (sinngemäß nach U. Meise, R. Schmid/Gesellschaft für psychische Gesundheit/pro mente tirol/’Vom Stigma und seinen Folgen‘

Wir sind von der ganzheitlichen Sichtweise des amerikanischen Psychiaters Edward Podvoll (1936-2003) inspiriert, der auch schwerste seelische Krisen nicht pauschal als ‚Mangel‘ und ‚Krankheit‘ betrachtete, sondern als persönlichen Entwicklungsschritt und mit seiner in den USA gestarteten ‚Windhorse-House-Bewegung’ beeindruckende therapeutische Erfolge erzielen konnte. Weitere Infos zur Windhorse-Community … hier

Wochenabschlusskreis

Das Windhorse-Konzept geht davon aus, dass ein Mensch mit seelischer Erkrankung zur Genesung eine Umgebung braucht, die ihn als ganzen Menschen wahrnimmt und ihn nicht nur auf eine Krankheitsbehandlung beschränkt.

Eine heilsame Umgebung mit möglichst vielen ‚gesunden’ Strukturen ist charakterisiert durch Menschen, die kontinuierliche Beziehung anbieten und mitfühlende, freundliche sowie klare Begegnungen ermöglichen. 

Die Arbeiten im Organic Village Projekt finden vor allem in folgenden Bereichen statt: Gastronomie, Gartenbau, Hauswirtschaft, den Bereichen Holz und Textil, der Fahrradselbsthilfewerkstatt und (sofern dort Bedarf besteht) ggf. auch im Verwaltungsbereich (z.B. Digitalisierung). 

Die gemeinnützige Organic Village Initiative finanziert sich überwiegend über Spenden, öffentliche Förderungen, Einnahmen aus dem Gastro-Bereich sowie über kleinere Dienstleistungen (z.B. dem Überarbeiten von Gartenmöbeln etc.) und den Verkauf von Garten- und Textilprodukten aus eigener Herstellung. 

Wenn Sie die Organic Village Initiative unterstützen wollen, freuen wir uns über Ihre Spende oder eine andere Art der Unterstützung. 

Wenn Sie das Organic Village besichtigen oder uns treffen wollen, dann vereinbaren wir gerne einen Kennenlerntermin mit Ihnen.

Öffnungszeiten Sekretariat: Montag – Donnerstag 8.30 – 12.00 Uhr

Anschrift:
Horstweg 105
14478 Potsdam

Tel: 0331 – 24 36 66 50
Fax: 0331 – 24 36 66 59

info(at)organic-village.de
www.organic-village.de